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Die Geschichte des Papiers

Die Geschichte des Papiers

Schon seit der frühsten Zeit war es ein Bedürfnis der Menschen Erinnerungsbilder und -zeichen dauerhaft festzuhalten. Dies sehen Sie schon in den Höhlen der Neandertaler, welche Zeichnungen an Wände angebracht haben. Natürlich war es nicht möglich, dauerhaft Wände als „Schreibmaterial“ zu verwenden. Deshalb begann der lange Weg von Schrift und Papier. Schon in den früheren Jahrtausenden waren die Zeichen und Bilder, die später zur Schrift wurden, stark von dem zur Verfügung stehenden Trägermaterial abhängig. Die Frage der Beschaffungsmöglichkeiten und der Kosten waren ausschlaggebende Punkte für die Wahl des entsprechenden Materials.

InhaltsverzeichnisDie Geschichte des Papiers - Papyrus


1. Die Alternativen vor dem Papier

Über die Jahrtausende wurden viele unterschiedliche Unterlagen zum Schreiben verwendet. Wie oben erwähnt, war die Felsmalerei der Beginn von allen Schriften. Dies fand ca. 13.000 Jahre v. Chr. statt. Auch auf Knochen, Muscheln, Elfenbein oder Jade wurden Bilder und Zeichen eingeritzt.

Die Chinesen waren schon etwas feiner. Viele Jahrtausende nach der Felsmalerei schrieben diese ihre Bilder und Zeichen auf Gewebe, zumeist Seidenbänder. Auch Stoffe aus Bast sind häufig verwendet worden, wobei diese Kunst über Korea nach Japan wanderte. Um die 500 v. Chr. kannte man in China Bambustäfelchen, die durch ein Lederband zusammengehalten wurden. Insofern das erste Buch.

In anderen Teilen der Welt war die Keilschrift stark vertreten. Hierbei ritzte oder drückte man Bildsymbole in feuchten Ton. Besonders im Orient war diese Schrift sehr beliebt. Die bekannte „Linearschrift“ wurden von den Griechen der mykenischen Zeit um 1.500 v. Chr. übernommen. Auch Tierhäute kamen häufig zum Einsatz, bis endlich das erste Papier entdeckt wurde. Man erkannte, dass die Verarbeitung von leicht beschaffenen Pflanzenfasern zu einem Schreibmaterial kein Problem war. Dies waren die Vorläufer des Papiers.


2. Papierherstellung - China machte es vor

Die Abbildung zeigt Papierseiten aus einem ManuskriptDie Wiege der Papierherstellung befindet sich im Fernen Osten, in China, um genau zu sein. Schon lange wurden Seidenbänder als Schriftträger verwendet, doch auf Dauer war dieser Einsatz zu teuer und kostbar. Die Seidenbänder wurden beim Kochen des Seidenraupen-Kokons hergestellt. Es kam zu Flockseide, welche im textilen Bereich Verwendung fand. Alle übrig geblieben Fasersuspensionen wurden herausgeschöpft, gepresst, getrocknet und später als Beschriftungsmaterial benutzt. Dies war eine der Frühformen des Papiers.

Allerdings hatte das Seidenpapier einen deutlichen Nachteil: Es war weich und von minderer Qualität. Erst durch die Entdeckung der Hanffaser, welches zur damaligen Zeit für billige und leichte Bekleidung genutzt wurde, konnte die Papierherstellung revolutioniert werden. In Gräbern der frühen Han-Dynastie, um die 180-50 v. Chr., wurden alte Hanfpapiere gefunden.

Die ersten schriftlichen Erwähnungen der Kunst des Papiermachens gehen auf das Jahr 105 n. Chr. zurück. Der chinesische Meister Ts'ai Lun beschrieb ein Verfahren zur Papierherstellung, welches sich natürlich deutlich von den heute bekannten Verfahren unterscheidet. Aus den Fasern des Maulbeerbasts, diversen Handabfällen, gebrauchten Fischernetzen und Hadern wurde durch Stampfen in einem Steinmörser und die Zugabe von Wasser ein Brei erzeugt. Dieser Brei wurde durch ein Sieb geschöpft und gepresst. Die so entstanden „Decken“ aus Papier wurden in die Sonne zum Trocknen gelegt, bis sie anschließend von Steinen geglättet wurden.

Interessant: Dieses Verfahren gibt heutigen Wissenschaftlern Ausschluss darüber, wie die älteste Methode der Papierherstellung weiterentwickelt wurde. Durch den Ersatz des Tapa-Klopfens und das Stampfen im Wasser war es möglich, auch Altmaterial zum Strecken des kostbaren Rohstoffes zu verwenden. Insofern arbeitet die Chinesen schon mit dem Recycling.

Zudem wird der Ersatz vom Geweberahmen durch einen Bambussieb erfolgt sein. Somit reicht ein Schöpfvorgang aus, um die Fasern zu trennen. Ebenso konnte man das nasse Blatt leichter vom Bambussieb ablösen und somit separat trocknen, ohne jedes Mal ein neues Sieb zu benötigen.


3. Die Methode der Papierherstellung der Chinesen

Die Abbildung zeigt PapierblätterUm das erste Papier herzustellen, wurde eine Handschöpfform benötigt. Diese bestand aus einem Rahmen, in dem ein mit Seidenfäden oder Tierhaaren verbundenes, feines Bambusgeflecht lose angebracht war. Beim Schöpfen wurde auf diesem Rahmen ein Deckel gesetzt, damit kein Stoff an den Seiten abfließen konnte. Mit dieser Form wurde aus einer mit Faserbrei gefüllten Tonne der Stoff geschöpft. Als die Chinesen die Form herausnahmen, floss das Wasser unten ab. Die Fasern lagerten sich auf der Bambusmatte ab. Im Anschluss wurde der Deckel abgenommen und die Form wurde mit dem Papierblatt nach unten auf eine Unterlage gelegt.

Durch das biegsame Bambusgeflecht konnte man leicht das Papierblatt abrollen. Die fertigen Blätter wurden dann ohne Zwischenlage aufeinander gehäuft. Nach Fertigstellung eines größeren Stapels wurde dieser ausgepresst und anschließend an die Sonne zum Trocknen gelegt.

Durch die verbesserte Technik war es den Chinesen bald vergönnt, feineres Papier herzustellen. Gerade dieses Papier wurde bevorzugt als Schriftträger verwendet. Weitere chinesische Verbesserungen auf diesem Gebiet war der Einsatz von Stärke als Leimungsmittel sowie der Gebrauch von speziellen Färbemitteln. Diese hatten die Eigenschaft, den Verfall durch Insekten zu verzögern.


3.1. Die Verbreitung in Asien

Korea: China überlieferte die Kunst des Papierschöpfens nach Korea. Im 6. Jahrhundert n. Chr. wurde die Herstellung von Papier aus Rattan, Bambus, Hand, Maulbeerbast, Reisstroh und Seetang begonnen. Nach der Überlieferung brachte der buddhistische Mönch Don-cho die Kunst im Jahre 610 an den kaiserlichen Hof nach Japan.

Japan: In Japan angekommen breitet sich die Papierproduktion rasch im ganzen Land aus. Im 8. Jahrhundert wurde bereit in vierzig Provinzen Papier hergestellt. Eine kleine Besonderheit ist, dass noch heute handgemachtes Papier nach dem alten Verfahren geschöpft wird. Vorzugweise kommen frische Bastfasern des Maulbeerbaumes zum Einsatz.

Asien: Auch weitere Länder in Asien konnten sich dem Papier nicht entziehen. Die Nachfrage nach dem besonderen Schriftträger stieg und die alten Schreibunterlagen in Tibet wurden vom Papier abgelöst. Die Form der heute verbleibenden Bücher erinnern immer noch stark an lange, schmale Palmblätter. Schon bald weitete sich die Kunst der Papierherstellung nach Zentral-Asien, Indien und Persien aus.


3.2. Die Verbreitung im Westen

Die Abbildung zeigt altes, dickes PapierIn Europa ist vor allem die Herstellung in Papiermühlen bekannt, doch diese gab es lange Zeit nicht. Deswegen war Papier eine teure arabische Importware. In der damaligen Zeit verwendeten die Europäer überwiegend Pergament. Doch schon bald sollte das Papier aus der heimischen Erzeugung das teure Material ersetzen.

Bei der europäischen Papierproduktion sprechen Sie von der dritten Epoche der Papierherstellung. Ihren Anfang nahm sie in Spanien. Allerdings löste der neue Beschreibstoff nicht bei allen Begeisterung aus. Peter von Cluny schrieb über seine Studienzeit im maurischen Toledo, dass er dort Bücher aus Pergament, Papyrus und aus einer „abgenutzten Leinwand oder womöglich noch schlechteren Stoff“ gesehen hat.

Bald daraufhin folgte ein Verbot von Kaiser Friedrich II. Er erließ, dass alle notariellen Urkunden und Erlässe nicht auf Papier ausgefertigt werden durften. In den Statuten der Stadt Padua 1236 wurde festgehalten, dass Urkunden, welche auf Papier verfasst wurden, keine Rechtskraft besaßen.

Es gab diverse Punkte, die für die zögerliche Verbreitung des Papiers in christlichen Ländern verantwortlich waren. Zum einen hatte Papier zur damaligen Zeit eine wesentlich geringer Haltbarkeit, als es bei Pergament der Fall war. Auch die arabische Herkunft sorgte für große Skepsis. Den ersten richtigen Einzug fand Papier in die Schreibstuben und Kanzleien der Klöster und Städte. Hierbei diente das Papier in erster Linie sakralen Zwecken wie Votivbilder vom Leben Jesu Christi, Ablassgebete für Wallfahrer oder christliche Schriften.

Langsam begann die professionelle Herstellung von Papier. Dabei arbeitet die Papiermacher des Mittelalters in einem wohlorganisierten Betrieb. Es wurde für die damaligen Verhältnisse bedeutendes Kapital benötigt und es wurden mehrere Gesellen sowie Lehrlinge und Mägde beschäftigt.


4. Die Bedeutung des Papiers nahm zu

Die Abbildung zeigt ein Buch, geheftet mit einzelnen Blättern PapierIm Zuge der Entwicklung neuer Druckverfahren, besonders durch den bekannten „Druckerfinder“ Johaness Gensfleisch von Gutenberg, gewann das Papier an Bedeutung. Das Papier konnte nun für Bücher und Zeitschriften in einer großen Auflage verwendet werden. Auch die bildlichen Darstellungen wurden stark verbessert. Es kamen Holzschnitte, Radierungen und Kupferstiche zum Einsatz, die auf dem Papier ein gedrucktes Bild hinterließen.

Durch die Ausweitung des Handels stieg auch die Nachfrage nach Papier immer weiter an. Gerade für Urkunden, Verträge, Geldscheine, Erlässe, Zeugnisse oder Bücher war Papier unverzichtbar geworden. In diesem Bereich wurden vor allem hochwertige Papiersorten genutzt. Günstigere Sorten wurden als Verpackung verwendet.

Die große Vielfalt des Papiers konnten Sie schon im 17. und 18. Jahrhundert in England bewundern. Durch immer mehr Papiermühlen war es möglich, unterschiedliche Papier- und Kartonarten herzustellen. Auch lackierte Erzeugnisse, zum Beispiel Spielkarten aus zusammengeleimten Bogen, waren keine Seltenheit mehr. Die steigende Nachfrage und die Erkenntnis, dass das Papiermachen ein gewinnbringendes Geschäft ist, führte dazu, dass eine bedeutende Industrie entstand.


5. Die Verbreitung des Papiers im Überblick

Nicht nur in Asien wurde das Papier schon bald zu einen der wichtigsten Werkstoffe für Schriften, Dokumente und Bücher. Nach dem immensen Erfolg in den asiatischen Ländern startet das Papier seinen Siegeszeug nach Spanien und von dort über die gesamte Welt.


5.1. Das südliche Europa

Durch die Eroberungszüge der Araber in Nordafrika und Spanien brachten sie schon bald die Papiermacherkunst in das südliche Europa. Schon im Jahr 1144 wurde in Xativa bei Valencia das erste Papier auf europäischen Boden hergestellt. Durch jüngste Forschungen wurde festgestellt, dass es auch bedeutende Manufakturen in Corboda und Sevialla gab.

Über Spanien hinweg breitet sich die Papierherstellung langsam in Europa aus. Die erste bekannte Papiermühle von Italien entstand im Jahre 1268 in Ancona. Schon bald darauf folgte eine Papiermühle in Amalfi.

Auch in Frankreich war die Papierherstellung nicht weit. Das erste auf Papier geschriebene Dokument lässt sich in Frankreich auf Mitte des 13. Jahrhunderts datieren. Die ersten Produktionsstätten für Papier finden Sie 1326 in Ambert. Diese ist heute noch in Betrieb. 1348 folgte eine Papiermühle in Troyes und 1354 in Essones bei Paris.


5.2. Deutschland, Österreich und die Schweiz

Die Abbildung zeigt gealtertes PapierDer Kaufmann und Ratsherr Ullman Stomer baute vor den Toren der Stadt Nürnberg die erste Papiermühle mit den Namen „Gleismühle“. Um das Jahr 1390 holte er sich Rat von in Italien ausgebildeten Handwerkern, die beim Bau behilflich waren. Durch seine Tagebuchaufzeichnungen wurde der erste gesicherte Beweis über die Papiermacherei auf deutschen Boden festgehalten.

Die Mühle, abgebildet in der Weltchronik von Hartmann Schedel 1493, war mit zwei Wasserrädern und 18 Stampfhämmern ausgestattet. In den folgenden Jahren entstanden weitere Papiermühlen in Ravensburg, Chemnitz, Metz, Liegnitz, Lübeck, am Niederrhein, bei Lüneburg und in Straßburg.

Im Archiv des Stiftes Heiligenkreuz kann das älteste, in Österreich hergestellte Blatt Papier gefunden werden. Es ließ sich durch sein Wasserzeichen identifizieren. Das Blatt ziert eine Glocke, die jegliche Verwechslung mit dem Papier, welches in Italien hergestellt wurde, ausschließt. Heute nimmt man an, dass das Papier aus einer Mühle geschöpft wurde, die von Jan der Turs von Rauhenegg um das Jahr 1321 in Leesdorf bei Baden gegründet wurde. Weitere ältere Papiermühlen sind nachweisbar.

Im Jahr 1469 machte eine an der Traisen bei St. Pölten auf. 1498 folgte eine in der Wiener Neustadt und 1517 in Graz. In den nachfolgenden Jahren entstanden immer mehr Papiermühlen, so dass im 16. Jahrhundert die Papiermacherei im ganzen Land verbreitet war. Es gab immer wieder Gerüchte, dass sich Papiermühlen in der Schweiz breit machten. Allerdings wurde die erste sichere Nachricht von einer Mühle im Jahr 1432 erbracht.

Dies betrifft die bei Freiburg gelegene Papiermühle von Belfaux an der Sonnaz. Es kann auch sein, dass in der Papiermühle von Marly bei Freiburg schon früher Papier hergestellt wurde. Allerdings ist dies nicht belegt. Kurze Zeit später wurden in vielen weiteren Gebieten der Schweiz Papiermühlen eingerichtet.

1440 vor dem Riehentor in Basel, 1448 zu St. Alban in Basel, 1460 zu Thal und in Worblaufen in der Nähe von Bern, 1472 auf dem Werd in Zürich und 1477 in Serrieres bei Neuenburg. Das Zentrum der Papiermacherei erstreckte sich auf Basel, wo im Jahre 1576 sieben verschiedene Betriebe arbeiteten.

Gerade der Ruf vom Schweizer Papier war ausgezeichnet und deswegen wurde es bei allen großen Messen des Rheingebiets verkauft.


5.3. Die englischsprachigen Ländern zogen nach - England, USA

Um das Jahr 1490 wird die erste Papiermühle von John Tate nahe Stevenage in Herfortshire/England schriftlich erwähnt. 1588 baute Sir John Spielman eine Papiermühle bei Dartford. Ebenso ist eine Mühle in Cannock Chase bei Staffordshire nachweisbar. Zusätzlich tummelten sich einige Papiermühlen in Buckinghamshire, Oxfordshire and Surrey in der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Der Deutsche Wilhelm Rittenhausen siedelte 1688 von Mühlheim an der Ruhr nach Germantown in Philadephia. Zusammen mit seinen Söhnen erbaute der hauptsächlich in Holland ausgebildete Papiermacher seine erste Papiermühle 1690 am Ufer des Monoshone Creek. Insofern war es die erste Papiermühle in den damaligen nordamerikanischen Kolonien.

Einige Jahre später, 1701, wurde die Papiermühle durch ein Hochwasser zerstört, wobei bald ein Neubau folgte. Doch dieser wurde durch ein Feuer beendet. Eine dritte Mühle entstand erst wieder weit ins 18. Jahrhundert hinein.


6. Die Technik zur Papierherstellung

Es gibt natürlich einen Grund, wieso wir heute das bekannte Papier verwenden und nicht mehr die Papiervorläufer aus Papyrus oder Tapa. Der größte Unterschied liegt in den Herstellungsverfahren sowie den verwendeten Fasermaterial.

Heute kommen zwei Verfahren zum Einsatz: Papier gießen und Papier schöpfen.


6.1. Papier gießen

Die Abbildung zeigt farbiges PapierDie ersten Formen vom Papier gießen kamen in Nepal auf. Der Papiermacher verwendetet häufig die innere Rindenschicht (Bast) vom Seidelbastgewächsen. Diese Baststreifen werden anschließend eingeweicht und somit von der dunklen Oberschicht befreit. Auch das Kochen in Holzaschenlauge gehörte zu dem Verfahren.

Die gekochten Streifen werden im nächsten Arbeitsschritt mit einem Hammer geklopft, bis sich die Fasern aus dem Verband lösen und fibrillieren. Nun kommt ein großer Holztrog zum Einsatz, in dem Sie einen verdünnten Faserbrei herstellen. Eine Portion dieses Breis gießt der Papiermacher in eine Schöpfform. Diese besteht aus einem Holzrahmen mit Bespannung aus groben Gewebe. Gleichermaßen schwimmt sie auf einem Wassertümpel.

Mit den Händen verstreicht der Papiermacher den Faserbrei gleichmäßig aus und verteilt ihn über die gesamte Siebfläche. Mit viel Vorsicht wird die Form waagrecht hochgehoben, so dass das Wasser abfließen kann. Nun hat sich eine Faserfilz gebildet, das Papierblatt. Zusammen mit dem Sieb wird das Blatt in die Sonne oder in die Nähe eines Feuers gelegt. Erst nach dem kompletten Trocknen ist es möglich, dass Blatt vom Sieb zu lösen.

Diese Methode hatte lange den Nachteil, dass Sie für jedes Blatt Papier einen eigenen Rahmen benötigten. Dieser konnte erst wieder verwendet werden, wenn das Blatt vollkommen getrocknet ist. Schnell hat es mehrere Stunden gedauert.


6.2. Papier schöpfen

Das Papier schöpfen ist dem Papier gießen nicht unähnlich und dennoch hat es entscheidende Vorteile. Der stark mit Wasser verdünnte Faserbrei ist in einem großen Behälter, welcher den Namen Bütte trägt. Der Schöpfrahmen wird tief in den Bütte getunkt, damit er den Faserbrei aufnehmen kann. Durch gleichmäßiges Schütteln werden die Fasern verteilt.

Im Anschluss wird der Rahmen aus dem Wasser gehoben und gewartet, bis dieses großzügig abgeflossen ist. Nun könnte man das Papierblatt samt Rahmen zum Trocknen ablegen.
Allerdings wurde diese Technik schnell verbessert weshalb es möglich war, das feuchte Blatt vom Sieb zu lösen. Vor dem Trocknen wurde das Blatt noch einmal gepresst und danach in der Sonne getrocknet.

Vorteilhaft ist, dass das Schöpfsieb direkt für das nächste Blatt Papier verwendet werden konnte. Diese Technik ist auch heute noch im Einsatz und stellt die Grundelemente der Papierherstellung dar: Aufbereitung der Fasern, Entwässerung auf einem Sieb, Pressen und Trocknen. Selbstverständlich wird dies heute nicht mehr per Hand gemacht.


7. Die Verbesserung der Technologie

Die Abbildung zeigt Papier AktenEin wichtiger Schritt in der Papiergeschichte ist die Verbesserung der Technik. Durch die Verbreitung des Schriftmaterials nach Europa kamen andere Materialien zur Verwendung und auch die Herstellung änderte sich. Durch diesen Schritt konnte man die Nachfrage und die Ansprüche der Endverbraucher erfüllen.

Einen wichtigen Teil der Papiergeschichte nehmen die italienischen Papiermacher ein. Diese haben in den frühen Zentren in Fabriano und Amalfi die arabische Methode ab dem 12. Jahrhundert stetig verbessert. Die Papiermacher orientierten sich an der mittelöstlichen Methode der Zerkleinerung von Fasermaterial und entwickelten somit das erste Stampfwerk. Dieses wurde durch Wasserkraft bewegt und somit durch ein großes Mühlrad angetrieben.

Die mehrhämmrigen Stampfwerke halfen beim Zerfasern der Hadern und lösten somit viele Handgriffe ab. Insofern kam auch der Name „Papiermühle“ auf, da die Technik fortan überall genutzt wurde. Ein weiteres Problem stellten die europäischen Federkiele und Ochsengallen dar, welche zum Schreiben auf dem Papier verwendet wurden. Diese benötigten eine andere Oberfläche, als es im Osten der Fall war.

Um ein festeres, glatteres und weniger durchscheinendes Papier herzustellen, wurde eine neue Methode zur Leimung entwickelt. Das bedeutet, es wurde die bisher bekannte pflanzliche Stärke durch Tierleim ersetzt. Dies hatte wesentlich besserer Resultate zur Folge.


8. Ein passender Rahmen

Zusätzliche Veränderungen betrafen die Schöpfformen. In den ersten Papiermühlen in Spanien und Italien kamen noch Formen zum Einsatz, wie sie aus Asien bekannt waren. Doch in Europa kam man nicht so leicht an die Materialien, welche für die Rahmen benötigt wurden.

Anfang des 12. Jahrhunderts sollte in Italien deswegen zum ersten Mal Metall zum Einsatz kommen. Dieses wurde von Hand zu dünnen Drähten und Stäben gebunden. Schon bald ersetzten Drahtgeflechte, wahrscheinlich aus Kupfer, die früheren Materialien. Hierbei wurden sie dicht nebeneinander angeordneten parallelen Drähte von vertikalen „Kettfäden“ zusammengehalten. Doch auch diese Methode sollte nicht ewig genutzt werden, bis später die gewebte Form erfunden wurde.

Dies war um das 18. Jahrhundert. Der Unterschied zu der östlichen Variante war, dass dieses Geflecht fest am Rahmen der Form angebracht wurde. Auch Wasserzeichen wurden langsam zum Trend und konnten nur von Schöpfformen hergestellt werden, die mit Draht oder Drahtgewebe arbeiteten.

Interessant: Das älteste heute bekannte Wasserzeichen geht auf das 12. Jahrhundert zurück und stammt aus Italien. Es wurde meist als Gütemerkmal verwendet, um sich somit gegen Fälschungen zu wehren.


9. Neue Rohstoffe

Die Abbildung zeigt Papier in verschiedenen FarbenBis ins Mitte des 19. Jahrhunderts kamen zur Papierherstellung in Europa als einziger Faserrohstoff Hadern, sowie Hanf- und Flachsabfälle zum Einsatz. Ein großes Problem trat auf, als die Rohstoffe gegen Beginn des 19. Jahrhunderts immer knapper wurden. Hinzu kam, dass die Papiermaschine erfunden wurde. Diese steigerte die Papierproduktion deutlich und es wurden mehr Rohstoffe benötigt, die nicht mehr vorhanden waren. Deshalb mussten sich die Papierhersteller was überlegen.

Zunächst wurden gröbere und farbige Hadern als Rohstoff verwendet und diese anschließend gebleicht. Durch diesen Schritt wurde die Weiße des Papiers verbessert. Dies sollte aber nicht den Durchbruch bei der Suche nach einem neuen Rohstoff darstellen.

Dem Weber Friedrich Gottlob Keller aus Sachsen gelang es, durch Abschleifen von Holz an einem Schleifstein, einen Faserbrei herzustellen. Durch diesen Faserbrei konnte er kleine Stücke Papier erzeugen. Die Geburtsstunde des mechanischen Aufschlusses von Holzschliff war gekommen. Dieses Verfahren soll schnell größte Bedeutung in der Papierherstellung erlangen.

Auch in der heutigen Zeit dient Holzschliff als wesentliches Rohstoff für die Erzeugung von Zeitungspapier. Durch den Einsatz von Holzschliff wurde der große Materialengpass überwunden, dennoch konnte nicht ganz auf Hadern verzichtet werden. Der Grund ist, dass Papier, welches komplett aus Holzschliff hergestellt wird, in Laufe der Zeit brüchig wird und vergilbt. Die Ursache sind die Inkrusten, welche die Zellfasern umgeben und im Holzschliff enthalten sind.

Deshalb musste man ein Verfahren entwickeln, um die Fasern von den Inkrusten zu trennen. Dieser Schritt gelang im Jahre 1854 dem Engländer Watt und dem Amerikaner Burgess. Das Fasergut wurde unter großen Druck in Behältern mit Chemikalien gekocht. Besondere Bedeutung gelang Benjamin Chew Tilghman, der das Kochen mit Kalziumbisulfitsäure zu Sulfitzellulose entwickelte.

Schon bald wurde das Verfahren in Europa eingeführt und für Schreib- und Druckpapier verwendet. Für stark beanspruchte Papiere, wie Kraftpapier, wurde hingegen ein Verfahren unter dem Einsatz von Natriumsulfat genutzt. Durch die gesamten Methoden war eine Revolution in der Papiererzeugung möglich. Gerade im Zusammenhang mit Papiermaschinen und deren Weiterentwicklung war ein gigantischer Aufschwung nicht mehr zu verhindern.


10. Die moderne Papierindustrie

Die Abbildung zeigt ein DokumentIn der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden alle Arbeitsschritte, welche bisher von Hand ausgeführt wurden, mechanisiert. In der zweiten Hälfte entwickelten sich die neuen Rohstoffe und somit waren die Zellstoff-Fabriken geboren. Insofern wurde die Rohstofferzeugung dauerhaft von der Papierherstellung abgetrennt.

Im Zeitraum von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Mitte des 20. Jahrhunderts war die Vergrößerung der Arbeitsbreite und Geschwindigkeit der Papiermaschinen im Fokus. Auch zahllose Maschinenelemente wurden technisch verbessert. Der klassische Dampf- oder Wasserkraftantrieb wurde vom elektrischen Antrieben abgelöst. Weitere Typen von Papiermaschinen kamen auf den Markt, die speziell auf bestimmte Erzeugnisse abgestimmt waren.

Ein Beispiel ist die Rundsiebmaschine, die hauptsächlich für die Herstellung von Karton und Pappe verwendet wurde. Auch die Selbstabnahmemaschine wurde erfunden, die für die Produktion von leichtgewichtigem Papieren und sanitären Papieren verwendet wurde. Besonders die Kartonerzeugung wurde nach vorne gebracht. Deshalb wurden spezielle Maschinen entwickelt, welche mehrere Langsiebe miteinander oder Rundsiebe mit Langsieben kombiniert haben.

Durch diesen Schritt war die Anfertigung von mehrlagigen Erzeugnisse möglich. Die Arbeitsbreite wuchs über die Jahre hinweg auch weiter an. Anfangs hatten die Maschinen, um das Jahr 1830, eine Breite von 85 Zentimetern. Ein Jahrhundert später waren es schon 770 Zentimeter. Auch die Geschwindigkeit stieg weiter an.

1820 hatten die Maschinen eine Geschwindigkeit von 5 Metern pro Minute. 1930 waren es schon 500 Meter pro Minute.


10.1. Weitere Neuerungen kamen hinzu - bis in das 20. Jahrhundert

Die Abbildung zeigt ein modernes Origami aus PapierNeben den maschinellen Fortschritten erhielt die Zellstoff- und Papierindustrie in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg auch wesentliche Elemente aus der Weiterentwicklung von Mess- und Regeltechnik. Durch diese war es möglich, EDV-Anlagen und Prozessleitsystemen zu entwickeln, die erstmals in den 60er Jahren aufkamen.

Die moderne Mess- und Regeltechnik ermöglicht der Papierherstellung ganz neue Wege. Insofern konnte der Produktionsgang stärker automatisieren und damit die Gleichmäßigkeit der Erzeugnisse gewährleistet werden. Hierbei wurden nicht nur die Herstellungsprozesse der diversen Rohstoffe gesteuert, geregelt und überwacht, sondern auch an den Papiermaschinen haben ihre Aufgaben vollkommen elektronisch übernommen.

Im Bestreben, auch die Blattbildung in hoher Geschwindigkeit zu verbessern, entstand Mitte des 20. Jahrhunderts eine Reihe von modernen Formern, die nach neuen Blattbildungsverfahren suchten. Durch dessen Suche sollte sich eine umwälzende Neuerung im Papiermaschinenbau einleiten. Zu diesem Bereich gehören vor allem der Doppelsiebformer für die Papier- und Kartonerzeugung, die Former für die Taschentucherzeugung und die hydraulischen Blattbilder für langfaserige Stoffe.

Durch diesen Vorgang war es möglich, nicht nur die Geschwindigkeit der Maschine zu erhöhen, sondern auch dessen Erzeugungsmenge. Schnell erreichte die Maschinenbreite 10 Meter und die Arbeitsgeschwindigkeit bis zu 2000 Meter in der Minute.

Interessant: Die bis heute leistungsfähigste Papiermaschine wurde 1997 in Graz/Österreich in Betrieb genommen. Sie kann rund 500.000 Tonnen Papier im Jahr herstellen.
 


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